[ Roadtrip Südeuropa ]


Abifahrt:  Surfen statt Saufgelagere in Lloret del Mar


Nachdem Markus in den beiden Vorwochen sein Abitur absolvierte ging's endlich am Samstag den 17. Mai los - unserem Surftrip Richtung Südeuropa stand nichts mehr im Wege. Dabei sah es einen Abend vorher ganz und gar nicht danach aus: Markus lag nach seiner Abiprüfung im Fach Sport wie ein Käfer auf seinem Bett und konnte sich weder nach links noch nach rechts drehen. Doch Gott sei Dank hatte er sich nur einen Nerv eingeklemmt und war am nächsten Morgen wieder auf den Beinen!



Nach einer ziemlich entspannten Reise waren wir am Sonntagmorgen in Sete am Etang de Thau. Dieser See ist unter Surfern ziemlich unbekannt - dennoch sollte hier unser erster Stopp sein. Nachdem wir einen Campingplatz in Marseillan Plage gefunden haben, der direkt am Mittelmeer liegt, legten wir erst einmal eine kleine Chill-Out-Session ein und packten uns an den Strand. Nachdem uns der Montag mit eitlem Sonnenschein verwöhnte kam am Dienstag der erhoffte Wind. Der Nordwestwind wehte an unserem Campingplatz ablandig, was uns an den Etang de Thau trieb.



Der extrem böige Wind konnte uns dort aber nicht zufrieden stellen - schade. Am nächsten Tag versuchten wir unser Glück in Cap D`Adge, dem einzigen Mittelmeerspot, der bei Nordwest in dieser Region fahrbar ist. Doch schon nach kurzer Zeit drehte der Wind weiter auf Nord, so dass er schräg ablandig über den Strand blies und wir es erneut mit sehr böigen Bedingungen zu tun hatten. Aber noch lagen über drei Wochen Urlaub vor uns - die Stimmung war somit weiterhin im grünen Bereich.



Am Donnerstagmorgen erreichte uns die Nachricht - in Leucate wäre derzeit "Trami"! So hieß es dann Sachen packen und weiter fahren nach Leucate. Dort angekommen hackte es Leucate-typisch mit 7 Beaufort. In La Franqui waren nur kleine Segel auf dem Wasser zu sehen. Trotz des Windes war es richtig heiß, was uns im Tagesverlauf noch einige Nerven kosten sollte, da die Suche nach einem Campingplatz wesentlich schwieriger war als erwartet. Am Abend haben wir dann - völlig durchgeschwitzt und ohne auf dem Wasser gewesen zu sein - einen schönen Platz in Canet Plage südlich von Leucate gefunden.



Nach einem heißen Freitag setzte am Samstagnachmittag erneut Tramontana ein, was uns in Le Goulet unsere erste gute Surfsession bescherte! Am Sonntag kam es noch besser: Der Wind blies konstant fürs 5.0er und Freestyleboard und gepaart mit einer  2-Zentimeter-Welle gab es in Parc A Huitres perfekte Freestylebedingungen! Während Markus einen Grubby nach dem anderen ansetzte, versuchte ich mich an der Duck Tack.



Am Abend genossen wir dann - wie eigentlich jeden Abend in Frankreich - den traumhaft günstigen Wein. Am Montag hatten wir dann unseren ersten Regentag im Urlaub - Rumgammeln im Zelt war angesagt. Den Abend versüßte uns Antonio, ein Vorzeige-Italiener, indem er für uns italienische Spaghetti zubereitete. Nachdem wir ihn gegen Mitternacht mit ausreichend deutschem Bier abgefüllt hatten, legten wir uns in unser Schlafgemach.



Am Dienstag nutzten wir den letzten Trami-Tag. Zuerst waren wir in La Franqui surfen, was uns aber nicht so gut gefiel. Anschließend waren wir wieder in Parc A Huitres auf dem Wasser. Hier freestylten wir erneut was das Zeug hielt - wir beide standen unsere erste Duck Tack!



Am 28.05. machten wir uns dann auf Richtung Spanien. Über eine stattliche Serpentinpiste erreichten wir gegen Nachmittag die spanische Grenze: Nun standen statt Wein San Miguel und Sangria auf dem Programm! Einquartiert haben wir uns in der Bucht von Rosas auf dem Campingplatz "Aquarius", den Markus nun zum elften Mal besuchte! In der Bucht entwickelt sich nachmittags eine Thermik, die allerdings erst im Hochsommer gut funktioniert und fürs 6.0er reicht, was wir in den nächsten Tagen leider feststellen mussten. Jeden Nachmittag hieß es aufriggen und hoffen dass der Wind reicht - leider hofften wir in der Regel vergebens.


 


Da aber nirgends anders in Spanien oder Frankreich Wind angesagt war und wir auf dem Campingplatz neue Bekanntschaften machten und uns sehr wohl fühlten, blieben wir für den Rest unseres Urlaubes an diesem Ort. Immerhin an drei Tagen knackte der Wind die magische 4-Beaufort-Grenze und bescherte uns wieder Erwarten nette Surftage im Shorty. Vor den Augen seinen neuen Arbeitgebers (Markus arbeitet kommendes Jahr für 5 Monate an der Surfschule in der Bucht!) stand Markus alias "Eichel" seinen ersten Grubby - fett!



Da immer von morgens bis abends die Sonne schien, fiel es uns nicht besonders schwer, die Zeit rumzukriegen. In der Regel lagen wir am Strand, brutzelten in der Sonne und schauten Florian und Fabian beim Racen zu. Für Racer und Kitesurfer reichte die Thermik eigentlich jeden Tag. Zwischendurch konnten wir dann auch mal unser Glück auf den Flappern (genannt Klotüren) versuchen. Mehr Spass hatten wir jedoch auf der Go-Kart-Bahn in Ampuriabrava. Abends "genossen" wir in der Regel spanischen Sangria, was Markus allerdings an einem Abend vor dem "Surfers" (Gruß an Eddy!) zum Verhängnis wurde. Am Tag vor der Abreise besuchten wir die Millionen-Metropole Barcelona. Zwar war die Stadt schön anzusehen - die brütende Hitze und der südländische Fahrstil zerrten jedoch sehr an den Nerven. Am Abend waren wir froh, dass wir die Stadt ohne Beule im Wagen verlassen haben! Schließlich hieß es dann am Abend des 11.06. Abschied zunehmen. Wir fuhren die Nacht durch und waren am 12.06. gegen 20.30 Uhr wieder daheim in Loxstedt!


 


Insbesondere möchten wir uns bei Dominik bedanken, der uns jeden Tag via SMS die aktuelle Wettervorhersage zukommen ließ. Vielen Dank!

Abschließend gehen noch Grüße raus an:
Kathrin, Mona, Florian, Fabian, Tim, Nik alias "Shorty, alle Eltern und nicht zuletzt an Antonio (viel Glück bei der Jobsuche!)...


Text: M.Frebel
Layout: M.Keller