[ Dahab - 1. Monat ]


Ein Monat ist nun schon vergangen seitdem mein Flieger auf dem Sinai gelandet ist. Nach der einstündigen Taxifahrt vom Flughafen in Sharm-elsh-Sheikh nach Dahab hab ich mein Quartier bezogen. Ich wohne zusammen mit Olli, der genauso wie ich bei Harry Nass im "Surf and Action Center" arbeitet, in Masbat etwa 2 Kilometer von der Surfstation entfernt. Zum Pendeln zur Arbeit stehen uns Fahrräder zur Verfügung, so dass wir nicht unbedingt auf die ägyptischen Taxifahrer angewiesen sind, die zum Teil einen recht eigenwilligen Fahrstil haben. 


Die Stimmung am Surfcenter ist sehr relaxed und zum Feierabend kann man an der Beachbar den Abend mit einem kühlen Bierchen ausklingen lassen. Der Wind hätte bislang nicht besser sein können - die Windausbeute beträgt nahezu 100%! In der Regel fahre ich ein 83 Liter Board und Segel zwischen 4 und 4.7 Quadratmetern. Der Surfspot Dahab ist zum Freestylen allererste Sahne! Wenn man mal Lust auf ein wenig mehr bewegtes Wasser hat, kann man weiter draussen hinter einem Riff in den Dünungswellen vom Golf von Aquaba surfen.



Das Niveau auf dem Wasser ist ziemlich hoch und wenn ich Spocks trainiere fühle ich mich gelegentlich wie ein Anfänger. Spocks, Grubby und Flakas sind in der "Baby Bay", dem Freestylespot von Dahab hinter der großen Sandbank, an der Tagesordnung. Draussen in den Wellen springt Rob, mein Windsurflehrer-Kollege und Dahab-Urgestein, seine Frontloops.



Das Publikum am Surfcenter ist international. Neben den Deutschen sind auch Engländer, Franzosen und Russen vertreten. Auch die Kurse sind bunt gemischt - vom Anfängerkurs bis zur Powerhalse ist alles dabei, wobei man sagen muss, dass es die Anfänger bei dem ständigen Starkwind am schwersten haben. Zur Zeit ist das englische "Windsurf"-Magazin vor Ort um die neuesten Freerideboards und die dazugehörigen Segel zu testen.



Am Abend gehen Olli und ich in der Regel in Masbat essen. Bei den Preisen in Ägypten kann man es sich leisten, jeden Abend in ein Restaurant zu gehen. Auch die Preise im Supermarkt -der übrigens 24 Stunden täglich geöffnet hat- sind nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Ansonsten ist Masbat ein sehr relaxter Ort und die Einheimischen sind sehr gastfreundlich und laden einen nicht selten zum Tee trinken oder Chicha rauchen ein. Tee trinken musste ich auch als ich -nach schwerer Entscheidung- beim Friseur war und mich von meinen Haaren getrennt habe. Die langen Haare fingen bei dem ständigen Wind an zu nerven und flatterten immer im Gesicht sobald ich keinen Hut auf hatte.



Etwas gewöhnungsbedürftig sind die vielen freilaufenden Katzen und Hunde, die sich in der Regel von dem Müll ernähren, der am Straßenrand liegt. Eine geregelte Müllabfuhr gibt es hier nicht - wer seien Müll loswerden möchte, schmeißt ihn einfach irgendwo hin. Gelegentlich kommt ein Bagger vorbei und schaufelt den gröbsten Dreck weg. Aber ansonsten ist Masbat ein sehr sauberer - und vor allen Dingen auch windiger Platz!



Text: M. Frebel
Fotos: M. Frebel